Neue Freunde und neue
Aufgaben
"Hätte ich in Dreywassern nicht Bruder Orm
getroffen, ich weiss nicht was aus mir geworden wäre.
Für lange Zeit glaubte ich, dass die Gebete und
Lehren der Heimstätte nur leere Worte waren,
benutze das Buch als Tagebuch, um meine Erinnerungen
aufzuschreiben. Erst als wir gemeinsam mit Linfel,
Gweldim und Llano uns den Wanderern anschlossen, schien
sich für mein Leben wieder ein Sinn zu ergeben.
In dieser Gemeinschaft konnte ich für andere
da sein und neue Freunde gewinnen.
Durch die Wanderer und unsere vielen Reisen nach Scato,
wo wir schließlich für den Grafen des Jetlandes
kämpften wurde ich zu dem Serrin, den Du kennen
gelernt hast. Und schließlich dürfte ich
wohl nicht viel älter sein als Du, Alana, auch
wenn mein ergrautes Haar und die Falten an meinen
Augen nicht darauf schließen lassen."
Wie lange die beiden schon auf dem Weg gegangen sind,
vermag Alana nicht mehr zu sagen. Schließlich
steckt Serrin sein Buch in eine seiner Gürteltaschen.
"Dieses Buch ist über die Zeit meiner Reisen
für mich zu mehr geworden, als es als reines
Gebetsbuch eines Adepten jemals hätte werden
können. Es ist die Brücke zu meiner Vergangenheit
und weist mir ebenfalls einen Teil meiner Zukunft.
Jetzt, da ich von einem Gott berührt wurde, hat
sich für mich alles geändert. Dort wo zuerst
eine schwache Vermutung war, der Glaube eben, herrschte
mit einem mal Wissen. Das Wissen um Götter. Ich
diene als Ritter der Getreuen nicht nur dem Grafen
Falk, ich diene auch der Heimstätte. Jedoch nicht
als Prediger und auch nicht als Ordenskrieger der
Garde Iandrims. Dafür hat sich zu viel in meinem
Leben verändert. Ich werde meinen Glauben vertreten
und wenn ich mich dabei für die Kirche Iandrims
als würdig erweise, so sei es. Aber ich bete,
das ich eines Tages den Mut haben werde, meine Eltern
wieder aufzusuchen und mich mit Ihnen zu versöhnen."
Das aufziehende Unwetter scheint sich in einiger
Ferne zu entladen. Dumpfes Donnergrollen ist zu hören
und ab und an wird das Blätterdach von einem
kurzen Leuchten erhellt.
"Du weisst nun eine Menge über mich, Alana.
Mehr als vielleicht viele der Wanderer die Du kennst.
Aber ich fühle, dass meine Geschichte - mein
Leben - gut bei Dir aufgehoben ist."
Serrin wischt sich eine letzte Träne von der
Wange und blickt nach oben. Irrt er sich oder scheint
sich das Blätterdach etwas gelichtet zu haben?
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