Kindheit und Jugend
"Ich bin als Kind von Abenteurern aufgewachsen,
die sich am Rande Ahbrons, der Hauptstadt Lohomyrs
niedergelassen hatten, als meine Mutter und eine weitere
Kameradin schwanger wurden. Lohomyr liegt nordwestlich
des Jetlandes an der Küste des Binnenmeeres Emald
musst Du wissen. Ahbron ist eine prachtvolle Stadt
mit hohen Türmen und wundervollen Alleen und
der Hafen ist voll von Schiffen, deren große
Segel im Sonnenuntergang leuchten - ein unglaublicher
Anblick!
Ich hatte eine recht unbeschwerte Kindheit. Erst
als ich so um die 10 Jahre Alt war, begannen mich
die anderen Kinder zu meiden. Es lag wohl daran, dass
ich nun manchmal Dinge tat, die andere Kinder nicht
konnten. Es kam das ein oder andere Mal vor, dass
ich in Gefahrensituationen Dinge tat, die wohl 'nicht
normal waren'. Dabei wünschte ich mir –
soweit ich mich erinnern kann - jedes Mal nur ganz
fest, dass meinen Freunden und mir nichts geschehen
sollte.
Aufgrund dieser Ereignisse brachten meine Eltern
mich schließlich zu den Dorfältesten. Diesen
musste ich alles erzählen und sie nahmen mich
genau in Augenschein. Doch als diese auch ratlos waren,
schickten Sie meine Eltern und mich nach Ahbron, um
im Tempel der Heimstätte einen gelehrten aufzusuchen,
den einer der Ältesten von früher kannte.
Dort musste ich dann wieder alles erzählen und
der hohe Priester untersuchte mich eingehend. Dann
sprach er lange mit meinen Eltern, ohne dass ich dabei
sein durfte. Als sie dann wieder aus dem Raum kamen,
hatte meine Mutter Tränen in den Augen und mein
Vater blickte finster drein. Sie erklärten mir,
dass ich hier im Tempel bleiben durfte und dort eine
gute Ausbildung genießen solle.
Mein bester Freund Tjoben wurde ebenfalls in den Tempel
aufgenommen, was mich überglücklich machte.
Das war für lange Zeit das letzte Mal, dass ich
meine Eltern sah. Wir wurden nach den strengen Lehren
der Priester erzogen und mussten viele Gebete und
Texte auswendig lernen, lernten Lesen und schreiben
und arbeiteten hart in den Tempelgärten.
Wir wurden nach drei Jahren zur Ausbildung in die
Obhut der Garde Iandrims gegeben, um dort Kämpfen
zu lernen. Dort brachte man mir auch bei, was es mit
meinen "Kräften" auf sich hatte. Manchmal
kommt es vor, dass Kinder das Auge Iandrims auf sich
ziehen, wenn sie andere beschützen wollen. Meine
Gabe sei ein Geschenk, aber man brachte mir auch bei,
dass man nur durch der Heimstätte gefällige
Taten auf den göttlichen Beistand hoffen könne.
Erst nach fünf langen Jahren, als wir den Status
eines Adeptus Gladius verliehen bekamen, durften unsere
Eltern uns das erste Mal wieder besuchen. Es war zwar
ein glückliches Wiedersehen, doch irgendwie schienen
mir meine Eltern fremd geworden. Zu viel Zeit stand
zwischen uns und zu verschieden waren unsere Ansichten
geworden."
weiter...
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