Der Streit
So begab es sich nach
einigen Monaten, daß sich Damry mit seinem Stiefvater
einen heftigen Streit lieferte. Dies war der Auslöser
für den Stiefvater, Damry endgültig vom Hof zu vertreiben.
Seine Mutter flehte und bettelte zwar ihren Sohn nicht
zu verjagen doch alles half nichts. Der Stiefvater
blieb bei seiner Entscheidung, die er sich schon seit
längerer Zeit herbeigesehnt hatte. Noch am gleichen
Tag packte Damry seine Sachen, verabschiedete sich
und zog aus ins Ungewisse.
Da er schon immer gerne in der Umgebung
des Hofes die Natur erkundet hatte, beschloß er sich
erst einmal im angrenzenden Wald, der nördlich von
Lorenfurt liegt, eine Unterkunft zu bauen. Dies sollte
ihm einerseits helfen über seine Situation in aller
Ruhe nachdenken zu können, andererseits wollte er
auch in der Nähe seiner Mutter und seiner Geschwister
bleiben. Seiner Mutter hatte er sich nach einiger
Zeit gezeigt und ihr erzählt, daß er nun im naheliegenden
Wald leben würde. Sie war überglücklich ihren Sohn
nicht verloren zu haben und versorgte ihn mit allen
nötigen Sachen so gut es ging.
Dieser Zustand währte ungefähr ein halbes
Jahr, da machte er Bekanntschaft mit einem alten Mann,
der ihn ohne sein Wissen schon seit seinem Eintreffen
im Walde beobachtet hatte. Dieser Mann war ich, Andur,
der Behüter des Waldes. Mir hatte es vom ersten Moment
an gefallen, wie Damry mit den Pflanzen und Tieren
meines Waldes umgegangen war. Er nahm sich nur das
Nötigste, zerstörte nicht mutwillig irgendwelche Bäume
und Sträucher und half sogar Tieren aus Fallen der
Jäger. Dies war für mich genug Grund mich ihm zu zeigen.
Ich war mir sicher, daß Damry ein guter Nachfolger
würde, wenn ich einmal nicht mehr sein sollte.
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