Bei Asgaron
Daneben legten auch meine Eltern
großen Wert auf eine elfische Erziehung und so mußte
ich ab meinem achten Lebensjahr dem Unterricht von
Asgaron, einem elfischen Mentor beiwohnen, der schon
seit Jahr und Tag in unser Haus kam, um Viegan und
Gendlon, meine beiden älteren Brüder, zu unterrichten.
Er erzählte uns von der weiten Welt, lehrte uns das
Lesen, Schreiben und Rechnen und versuchte unsere
magischen Fähigkeiten in geordnete Bahnen zu lenken.
Wie ich bald fest-stellte, lagen Viegans Talente eher
auf der körperlichen Seite, so daß unser Lehrer mit
ihm seine liebe Not hatte. Gendlon war sehr interessiert
an Handel und Politik und konnte hervorragend mit
Zahlen umgehen. Meine Talente lagen hingegen auf dem
Gebiet der Magie, die ich - obgleich jün-ger als meine
beiden Brüder - zu wesentlich mehr zu nutzen vermochte,
als nachts den Weg auf den Abort zu erhellen. Sehr
zur Freude meines Vaters war ich dem Element der Erde
sehr verbunden und so übertrug er mir alsbald die
Verantwortung für sein Lieblingsbeet, auf dem er seltene
Blumen angepflanzt hatte. Er erwägte gar die Tradition
des Erstgeborenen zu durchbrechen und mir den Hof
zu übertragen, doch Asgaron belehrte ihn eines besseren
und überzeugte ihn schließlich davon, mich zu einem
Mann namens Rodwin in die Lehre zu schicken. Rodwin
war ein weiser Lehrer der Elfen, zu dem vielversprechende
junge Talente der magischen Künste des gesamten Malmtals
ge-schickt wurden, um von ihm ausgebildet zu werden.
Als ich 15 Winter alt war, entließ
mich Asgaron aus seiner Obhut und brachte mich zu
Rodwin, der drei Tagesmärsche gen Süden in einer größeren
Elfensiedlung lebte.
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