Traum und Wirklichkeit
In dieser Nacht hatte ich
einen seltsamen Traum: ich sehe mich immer wieder
im Kampf mit dem Dämon. Er stand lachend vor
mir, seine todbringenden Äxte, rot vom Blut meiner
Freunde. Der Kampf tobt, ich stehe ihm allein gegenüber
und ich schaffe es, wie in der Schlacht auch in einem
günstigen Moment meine Waffe in seine Seite zu
rammen. Allerdings führe ich nicht wie sonst
immer meine Axt, sondern ein gewaltiges zweihändiges
Schwert. Der Dämon liegt schwer getroffen am
Boden, ich muß nur noch ein weiteres mal die
Waffe heben und zuschlagen. In diesem Moment setzt
jedoch die Ebbe ein: Ich werde von den Beinen gerissen
und verliere den Zweihänder aus der Hand und
er bleibt im Boden stecken. Ich kralle mich in den
Boden, werde aber unweigerlich ins Meer gezogen. Der
Traum endet damit, daß mir eine Welle ins Gesicht
schlägt und ich unter Wasser sinke.
Ob der Traum tatsächlich damit endete kann ich
nicht sagen. da ich an dieser Stelle unsanft aus dem
Schlaf gerissen wurde. Das Wetter hatte sich im Verlauf
der Nacht merklich verschlechtert, wir waren in einen
schweren Sturm geraten. Alle Männer, die nicht
zu schwer verletzt waren standen an den Rudern und
versuchten das Schiff auf Kurs zu halten. Ich richtet
mich auf meinen Schild gestützt auf, fest entschlossen
meinen Kameraden zu helfen. In diesem Moment wurde
das Schiff von einem gewaltigen Brecher getroffen.
Das Wasser spritzte über das gesamte Deck. Ich
wurde von den Beinen gerissen und der Sog des Wassers
zog mich zurück in Richtung des Hecks. Ich schlug
unsanft gegen die Reling und stürzte über
Bord, wo ich schließlich, betäubt von dem
Aufprall das Bewußtsein verlor.
Ich erwachte an einem unbekannten Strand. unweit von
mir lag mein großer hölzerner Rundschild,
an den ich mich geklammert hatte und der mich vermutlich
vor dem ertrinken gerettet hatte. War ich am Leben?
Hatte ich noch einmal eine Frist erhalten oder war
dies nur die Straße zu den Schlachtfeldern Bjodes?
Erhalte ich dort überhaupt Zugang oder muß
ich mich noch beweisen?"
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